Klopp zu Super-League-Plänen Liverpools: »Das Team hat nichts damit zu tun« - DER SPIEGEL
Liverpool hat bei Leeds Punkte gelassen. Fans und der Aufsteiger selbst zeigten ihren Protest gegen die Gründung einer Eliteliga, deren Mitglied Liverpool sein soll. Trainer Klopp zeigt Verständnis, ist aber verärgert.
Jürgen Klopp (r.) in Leeds: »Leeds-Fans haben uns in der Stadt angeschrien, als wir in der Stadt einen Spaziergang gemacht haben am Nachmittag«
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Der FC Liverpool hat begleitet von massiven Protesten gegen die Super-League-Pläne den Sprung auf Platz vier der englischen Premier League verpasst. Die Elf von Teammanager Jürgen Klopp kam bei Aufsteiger Leeds United trotz langer Führung nur zu einem 1:1-Remis (1:0). Leeds hatte zwei Wochen zuvor überraschend bei Manchester City gewinnen können – zwei Torschüsse reichten dem Team gegen den Tabellenführer.
Diego Llorente (87.) egalisierte Liverpools Führung durch Sadio Mané (31.). Damit müssen die Reds weiter um die Qualifikation für die Königsklasse bangen – an der sie kommende Saison aber möglicherweise weder teilnehmen wollen noch dürfen.
Vor, in und über dem Stadion in Leeds gab es am Montag Proteste gegen die geplante Superliga, deren Gründungsmitglied Liverpool ist. Bei der Ankunft des Teambusses zeigten Fans am Zaun ein Spruchband mit der Aufschrift »Liebe für das Spiel der Arbeiterklasse, ruiniert von Gier und Korruption. RIP LFC. Danke für die Erinnerungen«, über der Arena flog ein Flugzeug mit einem Banner, auf dem »Sagt Nein zur Super League« zu lesen war. Vor dem Stadion verbrannten Menschen ein Trikot des Klubs.
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Klopp hat Verständnis – ärgerte sich aber trotzdem
Auch der Gegner protestierte: Die Spieler von Leeds wärmten sich mit T-Shirts mit der Aufschrift »Earn it« (Verdient es) unter dem Champions-League-Logo auf der einen und dem Satz »Football is for the fans« (Fußball ist für die Fans) auf der anderen Seite auf. Laut Klopp lagen die Shirts auch in der Kabine der Reds.
Klopp zeigte Verständnis für die Proteste der Fans, vor der Partie sagte er dem Sender Sky Sports, dass er die Super League weiter ablehne. Dennoch zeigte er sich ungehalten. Denn weder er noch seine Spieler sollten seiner Meinung nach mit den Besitzern des englischen Fußball-Meisters in einen Topf geworfen werden.
»Das Team hat nichts damit zu tun. Und ich habe auch nicht wirklich was damit zu tun. Aber Leute behandeln uns so. Leeds-Fans haben uns in der Stadt angeschrien, als wir in der Stadt einen Spaziergang gemacht haben am Nachmittag«, sagte er nach dem Spiel. »Unsere Eigentümer haben die Entscheidung getroffen, das ist ein Teil des Klubs, aber der ganze Klub ist größer als wir alle.«
Die Spieler von Leeds wärmten sich mit T-Shirts mit der Aufschrift »Earn it« (Verdient es) unter dem Champions-League-Logo auf
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Kapitän Milner stellt sich gegen die Eliteliga
Liverpools Kapitän James Milner positionierte sich als erster Profi aus einem der zwölf Super-League-Gründervereine öffentlich gegen die Pläne. »Ich mag es nicht und hoffentlich kommt es nicht dazu«, sagte Milner nach der Partie.
Klopp sagte, er habe nicht vor, persönlich Konsequenzen aus der Beteiligung seines Arbeitgebers zu ziehen. »Es ist nicht der Fall, was ich heute gehört habe, dass ich zurücktreten werde oder was auch immer. Wenn die Zeiten noch härter werden, dann klebe ich noch mehr und bleibe hier«, sagte der 53-Jährige. Er selbst habe erst am Sonntag von den Plänen erfahren. »Ich habe gestern zum ersten Mal davon gehört. Wir haben ein paar Informationen, nicht viele, das meiste aus den Zeitungen«, sagte er. Bereits 2019 hatte sich Klopp gegen eine mögliche Eliteliga europäischer Spitzenklubs ausgesprochen.
In der Nacht zu Montag hatten zwölf europäische Spitzenvereine aus England, Italien und Spanien angekündigt, eine eigene internationale Super League gründen zu wollen. Dazu gehört auch der FC Liverpool. Die Super League stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der Uefa.
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