Die erhoffte Rückkehr auf den Golfplatz hat sich für Tiger Woods für lange Zeit erledigt – für den Superstar geht es nach einem fürchterlichen Autounfall darum, wieder laufen zu können. Der 45 Jahre alte Amerikaner war am Dienstagmorgen (Ortszeit) in Los Angeles mit dem Auto von der Straße abgekommen, hatte sich mehrfach überschlagen und dabei komplizierte Brüche am Bein erlitten. Nach Angaben der Behörden hatte der Vater von zwei Kindern Glück und hätte sterben können. „Wenn ich etwas über die Jahre gelernt habe, dann, Tiger niemals abzuschreiben“, twitterte der frühere amerikanische Präsident Barack Obama.
„Offene Trümmerbrüche, die den oberen und unteren Teil des Schien- und Wadenbeins betroffen haben, wurden durch einen Stab im Schienbein stabilisiert“, berichtete der Arzt Anish Mahajan in einer am Abend vom Woods-Management verbreiteten Stellungnahme. Weitere Knochenverletzungen im Fuß und Knöchel seien mit einer Kombination aus Schrauben und Pins stabilisiert worden. Bei dem langen operativen Eingriff am rechten Bein sei zudem Druck vom Muskel genommen worden.
Der 15-malige Major-Sieger sei „wach, ansprechbar und erholt sich nun in seinem Zimmer“, hieß es weiter. Weitergehende Angaben werde es vorerst nicht geben. Ob Woods bei dem Unfall nur am rechten Bein oder, wie von den Behörden zuvor angegeben, doch an beiden Beinen verletzt wurde, ging aus der Stellungnahme nicht hervor.
Ermittlungen werden dauern
Polizei und Feuerwehr berichteten bei einer Pressekonferenz davon, dass es bei Woods keine Anzeichen für den Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten gegeben habe bei dem Vorfall auf einer steil abfallenden Straße, auf der Unfälle häufiger vorkommen. Der Abschnitt in der noblen Gegend sei bekannt für überhöhte Geschwindigkeiten. Erlaubt sind dort 45 Meilen pro Stunde (etwa 72 Kilometer pro Stunde). Der Polizist Carlos Gonzalez berichtete, er habe dort schon Autos mit 80 Meilen pro Stunde (fast 130 Kilometer pro Stunde) gesehen. Das Wetter habe keine Rolle gespielt, bei dem Unfall nach 7.00 Uhr gab es bereits Tageslicht.
„Es wird Tage oder Wochen dauern, bis alles ermittelt ist“, sagte der zuständige Sheriff Alex Villanueva. Woods sei mit „einer vergleichsweise höheren Geschwindigkeit als normal“ unterwegs gewesen und habe großes Glück gehabt. „Vorne und hinten war alles kaputt, aber der Innenraum war weitestgehend unbeschädigt. Das war das Polster, ansonsten wäre es tödlich gewesen“, sagte Villanueva über das demolierte Auto.
Auf TV-Aufnahmen und Fotos war zu sehen, wie das schwere Auto ein gutes Stück von der Straße entfernt auf der Fahrerseite lag. Es habe keine Bremsspuren gegeben, berichtete Villanueva. Woods sei durch die Frontscheibe befreit worden. Der Geländewagen des Sponsors, bei dessen PGA-Turnier in Los Angeles Woods am Wochenende Gastgeber gewesen war, habe einen etwa 20 Zentimeter dicken Baum durchschlagen und sei über die beiden Gegenfahrbahnen geschleudert. Einen Telefonmasten verpasste das Fahrzeug nur knapp.
Als Polizist Gonzalez Minuten nach dem Notruf eines Anwohners angekommen sei, war Woods den Angaben zufolge bei Bewusstsein und konnte sprechen. Andere Fahrzeuge waren nicht beteiligt. Erst nach dem Unfall habe es einen kleineren Zusammenstoß weiterer Autos gegeben, hieß es.
„Sorgen um die Kinder“
Wie viele andere Sportler und Prominente äußerte sich auch Rekordgolfer Jack Nicklaus „tief besorgt“. „Wir wollen ihm von Herzen unsere Unterstützung und Gebete anbieten in dieser schwierigen Zeit“, twitterte der 81-Jährige, der drei Major-Siege mehr auf dem Konto hat als Woods.
„Es tut weh, wenn einer deiner engsten Freunde in einen Unfall verwickelt ist. Ich hoffe einfach, dass es ihm gut geht. Ich mache mir Sorgen um seine Kinder, ich bin mir sicher, dass die sich gerade schwer tun“, sagte Justin Thomas, die Nummer drei der Golf-Weltrangliste. Auch Woods frühere Freundin Lindsey Vonn, Basketballer Steph Curry sowie der ehemalige Präsident Donald Trump waren unter den Menschen, die öffentliche Genesungswünsche schickten.
Woods war am Wochenende Gastgeber eines PGA-Turniers in Los Angeles gewesen und hatte dem Sieger Max Homa den Pokal überreicht. Er selbst konnte nach seiner fünften Operation am Rücken im Dezember nicht teilnehmen und wollte beim Masters in Augusta im April wieder spielen. „Gott, ich hoffe es“, hatte er auf eine entsprechende Frage geantwortet. Daraus wird nun sicher nichts. Amerikanische Medien spekulieren bereits, ob der Unfall gleichbedeutend mit dem Karriereende sei.
Artikel von & Weiterlesen ( „Ansonsten wäre es tödlich gewesen“ - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung )https://ift.tt/3byehPp
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