Das RCDE Stadion glich am Sonntagabend einem Tollhaus.
Blau-weiße Schals, soweit das Auge reichte, Profis, die vor Freude auf den Rasen stürzten und ein völlig euphorisierter Trainer Vicente Morena, der seine Assistenten nach Schlusspfiff innig herzte.
La Liga
Pleite in Barcelona: Real schwächelt plötzlich auch in der Liga
GESTERN AM 16:12
Während sich der Underdog mit dem Erfolg im Abstiegskampf etwas Luft verschafft, geht Real zwar mit der Tabellenführung, aber auch mit einem schlechten Gefühl in die Länderspielpause. "Wir haben schlecht gespielt, viel mehr gibt es nicht zu sagen. Es war definitiv das bislang schlechteste Spiel von uns", polterte Real-Coach Carlo Ancelotti im Anschluss.
Reals bitteres Deja-vu
Obwohl der amtierende Vizemeister derzeit verletzungsbedingt auf zahlreiche arrivierte Kräfte (Marcelo, Ferland Mendy, Daniel Carvajal, Isco, Marco Asensio, Gareth Bale) verzichten muss, wollte Fußball-Experte Jorge Ordás von Eurosport in Madrid dies nicht als alleinige Ausrede für den Negativtrend (drei Spiele in Folge ohne Sieg) gelten lassen.
"Es ist Fakt, dass bei Real aktuell etwas nicht stimmt. Bei der Niederlage gegen Sheriff Tiraspol konnte man vielleicht noch von einem Unfall sprechen, da Real eigentlich vier, fünf Tore hätte erzielen müssen. Ansonsten haben sie in letzter Zeit einfach nicht gut gespielt", erklärt er und betont:
"In einer wirtschaftlichen 'normalen' Situation hätte Real im Sommer wahrscheinlich einige Spieler abgegeben, aber jetzt müssen sie weiter auf Bale, Hazard und Co. vertrauen. Die Spieler, die mit den Königlichen dreimal in Folge die Champions League gewonnen haben, werden immer älter und die neuen Talente sind offensichtlich noch nicht bereit, den Staffelstab zu übernehmen."
Ancelotti selbst sah nach der zweiten Pleite in Serie speziell im taktischen Bereich Nachholbedarf. "Wir waren zu wenig aggressiv und haben viele Zweikämpfe verloren. Mit dem Ball hat uns Vertikalität im Spiel gefehlt", so der ehemalige Bayern-Trainer.
Real-Coach Ancelotti nach Pleite ratlos: "Unser schlechtestes Spiel"
Reals Achillesferse ist die Defensive
Während es Real gegen Espanyol vorne trotz fast zwei Drittel Ballbesitz (65,5 Prozent) schlichtweg an Kreativität fehlte, offenbarte die Hintermannschaft teils eklatante Mängel.
Beim frühen Rückstand durch Raúl de Tomás agierte David Alaba viel zu passiv gegen Vorlagengeber Adrián Embarba (17.). Beim 0:2 durfte Aleix Vidal nahezu unbedrängt durch die komplette Gäste-Abwehr spazieren (60.). Einzig Karim Benzema, der Torjäger vom Dienst, ließ Real mit einem sehenswerten Solo noch einmal hoffen (71.).
"Das Hauptproblem von Real ist derzeit die Defensive, wo man mit Sergio Ramos und Raphaël Varane im Sommer wichtige Spieler verloren hat. Aufgrund der aktuell vielen Verletzten ist Ancelotti gezwungen, Spieler außerhalb ihrer angestammten Positionen einzusetzen", analysiert Eurosport-Experte Ordás.
Dies trifft auch auf Alaba zu, der bereits zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit von der Abwehrzentrale auf die Position des Linksverteidigers ausweichen musste. Obwohl der ehemalige Münchner wahrlich nicht seinen besten Tag erwischte, nahm ihn Ancelotti im Anschluss in Schutz. "Ich dachte, dass er dort offensiv helfen könnte und ich denke, das hat er auch getan und viel Dampf gemacht", lobte der 62-Jährige.
Karim Benzema (Real Madrid) im Spiel gegen Espanyol Barcelona
Fotocredit: Getty Images
Länderspielpause kommt zum richtigen Zeitpunkt
Die Länderspielpause kommt für Real somit genau zum richtigen Zeitpunkt, um an den richtigen Stellschrauben zu drehen.
"Wir müssen das jetzt analysieren und aufarbeiten, warum sich die Leistung des Teams in einer Woche so verändert hat. Wir haben diese Niederlage verdient", sagte Ancelotti unverblümt.
Viel Zeit bleibt ihm dafür jedoch nicht. Nach der rund zweiwöchigen Pause geht es für die Königlichen zunächst in der Liga gegen Athletic Bilbao (17.10.) und nur zwei Tage später in der Champions League gegen Schachtjor Donezk (19.10.) weiter.
Als krönender Abschluss der englischen Woche steht im Anschluss gleich wieder eine Reise nach Barcelona auf dem Programm. Dieses Mal wartet allerdings nicht Espanyol, sondern der ebenfalls kriselnde FC Barcelona (24.10.).
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