Heinz Rudolf Kunze klagt an | Lasse mir nicht vorschreiben, wie ich zu denken habe
Der Sänger rechnet mit Gendersprache und „Gesinnungsschnüffelei“ ab
Mit Hits wie „Dein ist mein ganzes Herz“, „Finden Sie Mabel“ oder „Das ist Klaus“ begeistert Heinz Rudolf Kunze Millionen (65).
Seit 40 Jahren steht er auf der Bühne, hat 46 Alben veröffentlicht und blickt in seiner Biografie „Werdegang“ (288 Seiten, 28 Euro) jetzt zurück.
Er nimmt seine Leser mit auf eine Reise rund um seine Karriere. Die ersten Plattenaufnahmen im Studio von Otto Waalkes (73), Beatles-Freund Klaus Voormann (83) am Bass und Udo Lindenberg (75) als Berater. „Ich hatte einen Traumstart“, sagt Kunze zu BILD am SONNTAG. „Da musste ich mich schon manchmal kneifen.“
+++ BILD gibt es jetzt auch im TV! Hier geht’s zu BILD LIVE +++
Doch er lässt auch private Einblicke zu. Eindringliche. Als er als Grundschüler mit seinen Eltern in die Harzer Kleinstadt Bad Grund zieht, machen ihm zwei Nachbarsjungen das Leben zur Hölle, schlagen und hänseln ihn.
Kunze schnappte sich einen von ihnen und würgte ihn. Der Sänger ist sicher, dass er ihn umgebracht hätte, wenn die Mutter des Jungen nicht dazwischengegangen wäre. „Da hat sich meine gequälte Seele Luft verschafft. Diese beiden Brüder haben mich so dermaßen unterdrückt, malträtiert. Da musste bei mir einfach was raus“, so Kunze.
Auch Interessant
Oder als er als 18-Jähriger allein war, als seine Oma vor seinem Zimmer zusammenbrach. Sie konnte kaum noch atmen – und schied Minuten später aus dem Leben. Der Sänger erinnert sich. „Man betrachtet diesen sehr naturwissenschaftlichen, nüchternen Vorgang, und ich habe mich gefragt: Ist das schon alles?“
Lesen Sie auch
Aktuell beschäftigt sich der Rock-Poet mit dem Sterben der deutschen Sprache – dem Gendern. „Sprache ist mein Handwerk. Niemand schreibt mir vor, wie ich zu sprechen und zu denken habe. Das erlaube ich nicht“, sagt Kunze. „Ich schöpfe Sprache und bewege mich gleichzeitig in ihr wie ein Fisch im Wasser. Sie ist mein Lebensmittel und mein Handwerkszeug. Da mache ich, was ich will.“
Auch hat Heinz Rudolf Kunze ein Problem damit, wie manche mit Diversität umgehen. „Meiner Meinung nach geht es dabei nicht um Gerechtigkeit und Respekt, sondern um Gesinnungsschnüffelei“, sagt er überzeugt.
„Es geht nicht darum, sich um die wahren Probleme zu kümmern, die es gibt, ich bin der Letzte, der sie leugnet. Es geht darum, durch Sprachdiktatur auszuspionieren, auf welcher Seite man steht.“
Doch Kunze hofft, dass sich das Thema bald von allein erledigt hat. „Hilfreich wäre natürlich, dass viele Menschen, die wir angeblich damit schützen wollen, auch mal auftreten und sagen: ‚Ihr habt doch nicht alle Latten am Zaun, wir haben ganz andere Probleme.‘“
https://ift.tt/3iPa6mx
Unterhaltung
Bagikan Berita Ini
0 Response to "Gendern oder nicht? Heinz Rudolf Kunze lässt sich nichts vorschreiben - BILD"
Post a Comment