
Erschöpft im Ziel: Der deutsche Achter
Foto: Jan Woitas / dpaEs hatte eine Goldene Nacht werden sollen für die deutschen Ruderer bei den Olympischen Spielen. Es wurde eine Silberne: Statt des angepeilten ersten Platzes landete der Deutschland-Achter hinter Neuseeland auf Rang zwei. War das jetzt Anlass zur Freude? Oder eine Enttäuschung?
Das war wichtig
»Wir würden uns lächerlich machen, wenn wir sagen würden, wir wären mit einer Medaille zufrieden. Wir sind nur zufrieden, wenn es Gold wird, alles andere hätte einen bitteren Beigeschmack.« Das hatte Ruderer Jakob Schneider noch vor den Spielen gesagt. Nun sagte Schlagmann Hannes Ocik: »Wir haben alles geopfert. Unsere Gesichter sind noch ein bisschen leer. Aber wir haben auf jeden Fall Silber gewonnen. Ich bin super stolz.«
Das kann das Team auch sein. Im Rennen war das neuseeländische Boot zwar deutlich schneller. Aber auch nur das. Der deutsche Achter ließ unter anderem Großbritannien (Bronze) hinter sich.

Tatjana Schoenmaker (M) und ihre Konkurrentinnen, die nach dem Rennen zu Gratulantinnen wurden
Foto: OLI SCARFF / AFPDie Nacht brachte den dritten Weltrekord bei diesen Spielen, diesmal im Schwimmen. Die Südafrikanerin Tatjana Schoenmaker stellte ihn bei ihrem Sieg über 200 Meter Brust auf, sie benötigte dafür 2:18,95 Minuten und damit 16 Hundertstelsekunden weniger als die Dänin Rikke Möller Pedersen 2013. »Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich fühle. Jedes Mal, wenn ich etwas sagen will, kommen mir die Tränen«, sagte Schoenmaker dem ZDF. Und die waren ihr bereits im Becken gekommen, als ihre Gegnerinnen sie zum Olympiasieg beglückwünschten.
Das wird noch wichtig
Gibt es die nächste deutsche Medaille auf dem Wasser? Slalomkanut Hannes Aigner wurde 2018 Weltmeister im Kajak-Einer und gewann 2012 Bronze in London. Im Vorlauf bei diesen Spielen war Aigner der Schnellste, ein Erfolg scheint also realistisch. Aber der Weg dahin ist noch weit, erst mal steht das Halbfinale an, los geht es um 9 Uhr.
Er sei der »beste Spieler, den es je gab«, sagte Dimitrij Ovtcharov über den Mann, der ihn im Tischtennis-Halbfinale bezwungen hatte: Long Ma. Der Chinese hatte sich in einem Sieben-Satz-Krimi gegen den Deutschen durchgesetzt – und nun greift er nach Gold. Im Finale tritt er gegen Landsmann Zhendong Fan an (14 Uhr). Zuvor spielt Ovtcharov gegen Yun-Ju Lin um Bronze (13 Uhr).

Dimitrij Ovtcharov hinten, vorne der Mann, der heute um Gold spielt: Long Ma
Foto: David Goldman / APDer beste deutsche Tennisspieler trifft auf den besten des Planeten: Alexander Zverev bekommt es im Halbfinale mit Novak Djoković zu tun. Der Sieger hat eine Medaille sicher und trifft im Finale auf den Gewinner des Duells zwischen Karen Khachanov und Pablo Carreño Busta. "Eine Medaille sicher haben", das wäre Djoković zu wenig, ihm geht es allein um Gold – und um die Chance auf den Golden Slam, den Sieg bei Olympia und allen Grand-Slam-Turnieren im selben Jahr. Ob Zverev ihn auf dem Weg dorthin aufhalten kann? Die Antwort gibt es ab voraussichtlich 9.30 Uhr.
Deutschlands Handballer bekommen es mit dem EM-Dritten Norwegen zu tun. Ein Sieg wäre nicht bloß fürs Weiterkommen wichtig, es geht auch darum, einem besonders starken Gegner im Viertelfinale aus dem Weg zu gehen, dort droht ein Duell mit Dänemark. Und es geht auch darum, ein Topteam zu schlagen. Gegen Frankreich und Spanien hatte die DHB-Auswahl jeweils gut mitgehalten, aber verloren. Und gegen Norwegen? Los geht’s um 14.30 Uhr.
Im Fußball der Frauen kommt es zu einer der spannendsten Begegnungen des Turniers: die Topfavoritinnen aus den USA treffen im Viertelfinale auf die Niederlande um Ausnahmestürmerin Vivianne Miedema (acht Tore in drei Spielen bei Olympia). Das hat etwas von einem vorweggenommenen Finale. Los geht es um 13 Uhr. Zuvor werden die anderen Halbfinalisten ermittelt.
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