
Blessing Okagbare
Foto:Christian Petersen / Getty Images
Die nigerianische Weltklasse-Sprinterin und Weitspringerin Blessing Okagbare ist bei den Olympischen Spielen in Tokio bei einer Dopingkontrolle positiv auf das menschliche Wachstumshormon getestet worden. Wie die unabhängige Integrationskommission des Leichtathletik-Weltverbandes (AIU) mitteilte, wurde die 32-Jährige suspendiert.
Okagbare hatte sich am Freitag für das olympische Halbfinale über 100 Meter qualifiziert. Der Name der Olympia-Zweiten im Weitsprung von 2008 wurde aus der Startliste gelöscht. In den Vorläufen war ihr mit 11,05 Sekunden die neuntschnellste Zeit aller Läuferinnen gelungen. Die zwei Halbfinalläufe finden um 12.15 und 12.23 Uhr MESZ statt; das Finale beginnt um 14.50 Uhr.
Afrikas Leichtathletik-Star Okagbare war nach AIU-Angaben am 19. Juli einer Trainingskontrolle unterzogen worden. »Wachstumshormon ist eine nicht spezifizierte Substanz, die auf der für 2021 gültigen Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur steht«, teilte die AIU mit. Die Athletin sei am Samstagmorgen in Tokio über das Analyseergebnis und ihre vorläufige Suspendierung informiert worden.
Als erste Afrikanerin unterbot sie die Marke von 10,80 Sekunden
Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking hatte Okagbare mit 6,91 Metern ursprünglich die Bronzemedaille gewonnen. Wegen eines Dopingvergehens der Silbermedaillengewinnerin Tatjana Lebedewa wurde Okagbare die Silber zugesprochen. Bei der WM 2013 in Moskau holte Okagbare Bronze über 200 Meter und Silber im Weitsprung.
Ihre Bestzeit über 100 Meter liegt bei 10,79 Sekunden, womit sie als erste Frau ihres Kontinents die Marke von 10,80 Sekunden unterbot. Nach Tokio reiste sie mit einer Jahresbestzeit von 10,89 Sekunden an.
Erst am Mittwoch hatte die AIU zehn nigerianischen Leichtathleten und Leichtathletinnen neben zehn Sportlern aus sechs anderen Nationen den Start in Tokio untersagt, weil sie sich im Vorfeld der Spiele keinem ausreichenden Testprogramm unterzogen hatten. Okagbare war nicht unter den Aussortierten. Sie kritisierte nach dem Vorfall allerdings die nationale Sportführung heftig.
»Wer den Sport nicht kennt und keine Leidenschaft für uns Athleten hat, hat in der Administration nichts zu suchen«, schrieb sie am Donnerstag bei Twitter: »Das Sportsystem in Nigeria ist so mangelhaft, und wir Sportler haben am Ende immer den Schaden. Manche Leute werden mir jetzt vorwerfen, weil ich die Wahrheit spreche. Aber es ist meine Karriere.« Diese könnte nun nachhaltig beschädigt sein.
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Sport
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