„The Middle“ heißt der Werbespot, der wie ein Roadmovie daherkam. Darin zu sehen: Rock-Legende Bruce Springsteen, im Cowboylook und mit Hut allein unterwegs mit einem Geländewagen unterwegs in der Wüste. Minutenlang erzählt „der Boss“, unterlegt von einem eigens komponierten Song, über seinen Traum von den USA – einem Land, das nun, geeint und wiedervereint, endlich wieder nach vorne schaue, nach den Herausforderungen der (düsteren) letzten Jahre.
Gemeint ist damit natürlich die Regierungszeit von Donald Trump, Springsteen ist ein langjähriger Unterstützer der US-Demokraten und er trat auch bei der Amtseinführung von Trumps Nachfolger Joe Biden auf. Über 25 Millionen US-Amerikaner haben den Clip gesehen, der in der Werbepause des Finales des US-Super-Bowl lief – und im Grunde wenig mehr ist als ein Werbespot für einen Autohersteller.
Dennoch kamen das Pathos und der patriotische Appell gut an. Die Kritiken in den großen US-Tageszeitungen waren stellenweise euphorisch, auch bei YouTube sind die Klickzahlen hoch.
So weit, so wenig überraschend – mal abgesehen davon, dass der US-Star („Born in the USA“) offenbar mit seinem Dogma gebrochen hatte, nie kommerzielle Werbung zu machen.
Wenige Tage nach dem Finale aber kam eine Nachricht, die negative Schlagzeilen machte: Bereits seit Monaten sind gegen den 71-Jährigen Strafverfahren anhängig. Springsteen habe insgesamt drei Vorladungen erhalten, wegen Trunkenheit am Steuer, gefährlichen Fahrens und Alkoholkonsums an einem Ort, an dem dies nicht gestattet ist, berichtete zunächst das Nachrichtenportal „TMZ“.
Allein unterwegs in New Jersey
Der Vorfall, um den es geht, hat sich bereits im Jahr 2020 zugetragen. Am 14. November wurde der „Boss“ in einem Park auf einer Halbinsel an der Küste des US-Staats New Jersey festgenommen. Der Musiker habe sich gegenüber den Behörden „kooperativ“ gezeigt, hieß es.
Der Park Gateway National Recreation Area bietet einen Blick auf New York City. Er liegt etwa 24 Kilometer nördlich von Asbury Park in New Jersey. Der Ort wurde als Namensgeber von Springsteens Debütalbum „Greetings from Asbury Park, N. J.“ bekannt. Der US-Musiker stammt gebürtig aus der Gegend und hat sie immer wieder zum Thema seiner Songs gemacht.
Mittlerweile lebt er mit seiner Ehefrau Patti Scialfa auf einer Farm im Bundesstaat New York. Springsteens Management äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall, auch auf der offiziellen Instagram-Seite des Stars wird der Vorfall nicht thematisiert.
Umso mehr dafür in den sozialen Medien, wo neben vielen bitterbösen Witzen und Verballhornungen von Springsteen-Songtiteln („Drunk in the USA“) auch immer wieder die Frage gestellt wird, warum der Vorfall nicht schon längst bekannt geworden ist.
Einige Twitter-User vermuten denn auch, dass der aufwendig produzierte und teure Werbeclip – die Sendeminuten in der Halbzeit des Super Bowl kosten ein Vermögen – durch die Negativ-PR nicht gefährdet werden sollte. Der Prozess gegen den 71-Jährigen soll Medienberichten zufolge bereits in den nächsten Wochen beginnen.
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