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Dritte Insolvenz bei Garde-Bäcker - WESER-KURIER

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Die Bäckerei Garde ist erneut in Not geraten. Wegen der Corona-Pandemie blieben die erwarteten Umsätze aus.

Die Bäckerei Garde ist erneut in Not geraten. Wegen der Corona-Pandemie blieben die erwarteten Umsätze aus. (Björn Hake)

Im Februar dieses Jahres schien alles noch bergauf zu gehen für die angeschlagene Bäckerei Garde. Alle Beteiligten zeigten sich zuversichtlich, dass das im August 2019 eröffnete Insolvenzverfahren mit der Unterstützung eines Investors positiv abgeschlossen werden kann. Das Unternehmen hatte, wie berichtet, wegen stark rückläufiger Umsätze damals Insolvenz anmelden müssen. Doch von der Erleichterung zu Beginn des Jahres ist nun mittlerweile nichts mehr zu spüren. Denn das Unternehmen musste vor gut zwei Wochen erneut einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Verden stellen – es ist bereits der dritte seit 2013. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben bei der Stadtbäckerei deutliche Spuren hinterlassen.

„Der Antrag auf Einrichtung eines Insolvenzverfahrens wurde am 1. Juli gestellt“, bestätigt der Insolvenzanwalt Malte Köster von der Kanzlei Willmer-Köster, der – wie auch bereits beim vorherigen Verfahren – vom Amtsgericht Verden zum vorläufigen Sachverwalter bestimmt worden ist. Ziel ist es, das Unternehmen erneut in Eigenverantwortung zu sanieren. Das bedeutet, dass der Betrieb vorerst weiterläuft und die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter für die nächsten Monate erst einmal gesichert sein sollen. „Es ist alles noch sehr frisch, deshalb können wir zum Stand des Verfahrens aktuell noch nicht mehr sagen“, erklärt Köster.

Man arbeite aber mit dem selben Team zusammen wie auch bei der vorherigen Insolvenz. Das bedeutet, dass Garde-Geschäftsführer Karsten Jarick im Insolvenzverfahren juristisch begleitet wird von der Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff. Malte Köster kommt als Sachwalter eine „überwachende Funktion“ zu. „Es ist sicherlich sinnvoll und naheliegend, das Verfahren mit den selben Personen zu begleiten wie beim letzten Mal, da so alle Beteiligten das Unternehmen und die Situation schon kennen“, ist Köster überzeugt. Karsten Jarick selbst war am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Folgen der Corona-Pandemie

Die Bäckerei Garde hat ihren Produktionsstandort in Achim-Uesen und ist mit ihren derzeit 34 Filialen im Landkreis Verden, in Bremen, Cuxhaven und in Buxtehude vertreten. Dem Garde-Bäcker ist unter der Führung von Karsten Jarick schon einmal ein Neustart geglückt – nämlich bei der Insolvenz im Jahr 2013. Doch der zweite Neustart gerät nun ins Stocken. Die Tatsache, dass die Bäckerei so kurz nach ihrem zweiten Insolvenzverfahren 2019 nun wieder in finanzielle Schieflage geraten ist, führt Köster auch auf die Corona-Pandemie zurück.

„Keiner konnte zu Beginn des Jahres damit rechnen, dass so etwas passiert und dass es einen Lockdown geben würden. Diese prekäre Situation potenziert sich natürlich noch einmal für alle Unternehmen, die ohnehin schon geschwächt waren.“ Eine Situation wie die, in der sich nun die Stadtbäckerei befindet, gebe es derzeit insbesondere in den stark von den Auswirkungen des Lockdowns betroffenen Branchen wie etwa der Gastronomie deutschlandweit vermehrt.

„Der Lockdown hat alle Planungen ad absurdum geführt“, sagt Köster mit Blick auf die Achimer Stadtbäckerei. Ein Insolvenzverfahren nutze man, um das Unternehmen neu aufzustellen. Doch die guten Sanierungsperspektiven, die man noch zu Beginn des Jahres für die Garde-Bäckerei gesehen hatte, haben die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen zunichtegemacht. „Die Rahmenbedingungen, mit denen man arbeiten kann, sind nach Corona einfach nicht mehr die gleichen wie davor“, sagt Köster.




July 20, 2020 at 09:38PM
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