Stand: 01.06.2021 19:30 Uhr
Lange lief der Unterricht an den Schulen digital - vor Corona undenkbar. Doch die Pandemie hat die Digitalisierung beschleunigt. Es gibt aber weiter Lücken, macht eine Studie aus Göttingen deutlich.
Das betrifft unter anderem die technische Ausstattung an deutschen Schulen, wie die repräsentative Erhebung zeigt. Sie stammt von der Universität Göttingen. Die Studie kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Nutzung und Verfügbarkeit von WLAN-Netzen an den Schulen uneinheitlich ist. Zudem wird eine deutliche Kluft zwischen einzelnen Schulen deutlich, wenn es zum Beispiel um digitale Kompetenz geht. Das erklärte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die erste Ergebnisse der Umfrage präsentierte.
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GEW: "Eine auseinanderdriftende Schulwelt"
Auch das Lernen mit den digitalen Medien und Tools werde an den deutschen Schulen extrem ungleich umgesetzt, hieß es. Das gefährde die Kompetenzentwicklung und die gleichberechtigte Teilhabe der Schülerinnen und Schüler. "Wir haben eine auseinanderdriftende Schulwelt", sagte Ilka Hoffmann vom GEW-Vorstand. So geht aus der Studie, an der zu Jahresbeginn mehr als 2.000 Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I und II teilgenommen haben, hervor, dass etwa ein Drittel der Schulen sogenannte Nachzügler in Sachen Digitalisierung sind. Zwölf Prozent seien "Vorreiter". Die Unterschiede dazwischen seien gravierend, sagte Studienleiter Frank Mußmann von der Uni Göttingen. Lediglich ein Drittel der Jugendlichen an den Nachzügler-Schulen könne prüfen, ob sie sich auf Informationen im Internet verlassen können. An den Vorreiter-Schulen sind es dagegen 62 Prozent.
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Knapp 60 Prozent der Schulen haben ausreichend digitale Geräte
Große Mängel gibt es laut der Studie bei der technischen Ausstattung. Konkreter Punkt: das WLAN. Lediglich 70 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer arbeiten an Schulen mit einem solchen Netz für alle Lehrkräfte. Die Hälfte der Schulen hat zudem kein WLAN für die Schülerinnen und Schüler. "Lediglich 57 Prozent der Lehrkräfte arbeiteten an Schulen, an denen es genügend digitale Geräte gibt", sagte Mußmann von der Uni Göttingen. Auch sei eine Cloud-Anbindung nicht selbstverständlich, außerdem würden viele Lehrer im Unterricht auf private elektronische Geräte zurückgreifen. Schülerinnen und Schüler dürften nicht abgehängt werden, so die GEW. Sie fordert ein schnelles Handeln: "Um diese Hausaufgaben kommt die Politik nicht herum."
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