Bernburg -
Viele Jahre lang ist Ramona Latsch an der Ecke Karlstraße/Martinstraße einfach nur vorbeigefahren. Erst als dort im vergangenen Jahr die Eisdiele „Eis-Diner Henriette“ zumachte, wurde die 57-Jährige auf das Haus aufmerksam.
Und schon kurze Zeit und einige Verhandlungen später wollte die Chefin der gleichnamigen Bäckerei dort eine weitere Filiale eröffnen. Das war im April. „Aber dann kam Corona.“
Wegen der Coronakrise hatte sich die Eröffnung des neuen Cafés verschoben
Die neue Einrichtung sollte zum Teil aus Italien kommen und die Lieferwege waren abgeschnitten. Und auch sonst war an eine Ladeneröffnung nicht zu denken. Aufhalten ließ sie sich trotzdem nicht:
Seit dem 1. Juli können Kunden in dem Latsch-Café „Martinseck“ im Schatten der Martinskirche ihre Brötchen und Torten kaufen, ihren Kaffee oder Tee trinken oder warme Snacks wie Leberkäse und Omelette essen. In naher Zukunft soll auch noch ein Eisverkauf hinzukommen, das bequem durch das Ladenfenster gereicht werden kann.
In einer Ecke des etwa 60 Quadratmeter großen Ladens ist eine Kinderecke eingerichtet, mit buntem Tisch und Stühlen, Büchern und einigen Spielen. „Mir war vor allem wichtig, dass sich auch Kinder hier aufhalten können“, sagt Ramona Latsch.
Schon alleine deshalb, weil durch die Lage direkt gegenüber einem Kindergarten und einer Grundschule viele Eltern hier zum Bäcker gehen würden, wenn sie morgens ihre Kinder wegbringen oder nachmittags wieder abholen.
Auf der Toilette gibt es deswegen auch eine Wickelmöglichkeit. Das Martinseck ist die zwölfte Latsch-Filiale in und um Bernburg – den Bäcker mit dem markanten violetten Schild findet man auch in Aschersleben, Nienburg und Wulfen.
In allen Latsch-Filialen und in der Backstube gibt es über 70 Mitarbeiter
Angefangen hatte alles 1987 in Neuborna – dort standen die erste Backstube und auch der erste Verkaufsladen. Beides existiert nicht mehr, produziert werden die Backwaren mittlerweile in Baalberge.
Ramona Latsch ist Chefin über 70 Mitarbeiter. Im Martinseck arbeiten vier davon – jeweils zwei in zwei Schichten. Im Moment sind die aus anderen Filialen abgezogen, perspektivisch sollen aber neue eingestellt werden.
„Gute Mitarbeiter sind aber rar geworden. Bäcker will ja niemand mehr werden“, sagt die 57-Jährige. Vor allem die Arbeitszeiten und die Hitze in der Backstube würden viele Jugendliche abschrecken, die vor der Berufswahl stehen. (mz)
July 16, 2020 at 02:56PM
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Nahe der Martinskirche in Bernburg gibt es ein neues Café der Bäckerei Latsch: Brot, Brötchen, Torten, Café und Snacks - Mitteldeutsche Zeitung
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